Rudolf Spade
 

Schauspieler · Regisseur · Autor

* 12.03.1928
† 20.02.2005

Man läßt uns hier nicht spielen ...
Ja, ist ja auch sein!
Warum ist es sein?
Weil ein Zaun drum!
Wozu ein Zaun?
Ja, weil es seins ist.
Ach wie dumm, um so viel schönes
einen Zaun herum.
– Rudolf Spade

 
Rudolf Spade, geboren 1928, hat nie ohne Arbeit leben können. Sein Repertoire weist eine Vielzahl von Theaterarbeiten auf: Theaterleitung, Regiearbeit und zahlreiche große Rollen, auch in Film- und Fernseh­produktionen. Durch 15-jährige Stasi-Observation mit Berufsverbot sowie durch Schriften zur Kulturarbeit, wurde sein künstlerischer Ausdruck geschärft und verfeinert. Zur Wende eröffnete er einen Weinhandel und eine Agentur. Einzig eine Familienkatastrophe weckte in ihm die zur Selbsterhaltung notwendige Befreiung aus einem heillosen Suchtproblem. Seine Schwerbehinderung führte bei chronischer Erkrankung zur zwangsweisen Abkehr von der Bühnenarbeit und angesichts des anstehenden Lebensendes zu dem Entschluss, sich verstärkt schriftstellerisch zu engagieren, auch zur Ausfüllung der Einsamkeitsgefahr.

1997 veröffentlichte der dann in Köln lebende Autor unter dem Titel „Die Rucksackgeschichte“ eine autobiographische Betrachtung; im Frühjahr 2002 erschien im Karin Fischer Verlag „Der Mann mit dem Goldzahn und einer tätowierten Glatze“, die Geschichte eines Intellektuellen, der in der ehemaligen DDR zum Asozialen gestempelt wurde. Ein umfangreicher Roman über das Schicksal der Wolgadeutschen erschien 2004 mit dem Titel: "Von denen, die auszogen, das Fürchten zu lernen. Die Wolgadeutschen als Opfer in einer Kette von Katastrophen".

Covertext: Die Kinder zweier bäuerlicher Familien in Hessen entschließen sich um 1760, den Versprechungen der Zarin Katharina der Großen folgend, zur Umsiedlung nach Russland. Bei einem Besuch in Saratow erfährt der Autor, das auch Vertreter seiner Familie dem Aufruf der Zarin gefolgt waren und sich an der Wolga angesiedelt hatten. Er macht den abenteuerlichen Track nach Russland, die Verstickung der Umstände, die Unbillen der Natur und die Anfeindung durch die Einheimischen zum Stoff seiner Erzählung. Die so genannten Wolgadeutschen überdauerten bürgerliche und industrielle Revolutionen sowie Weltkriege und Natur­katastrophen. Hier wird sowohl die menschlich, wie auch die politische Seite über eine mehr als 200-jährige Entwicklung beleuchtet und engagiert beschrieben.

Rudolf Spade verstarb am 20.02.2005 in Berlin,
20 Tage vor seinem 77. Geburtstag. Er hinterließ drei Söhne, Mike, Uwe und Frank.




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Eine Lesung aus dem Buch wurde am 18.05.2010 vom ALEX Offener Kanal gesendet. Hier ist die 33-minütige Lesung zum Nachhören:

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